Bibliografie Lauftherapie
3333 Publikationen zum gesundheitsorientierten Laufen aus fünf Jahrzehnten
Wolfgang W. Schüler & Klaus Richter
Verlag tredition, Hamburg, 2015, 204 Seiten
Paperback, ISBN: 978-3-7323-6002-4, 9,80 €
Hardcover, ISBN: 978-3-7323-6003-1, 18,00 €
Rezension von Dr. Raphael Richter
Viele Suchmaschinenhersteller haben sicher schon einmal darüber nachgedacht, zu jedem einzelnen Suchbegriff einen Expertenpool im Zugriff zu haben, der ihnen die dazu passenden Suchergebnisse fachgerecht und inhaltlich verifiziert zusammenstellt und dabei sowohl Print- als auch Online-Medien berücksichtigt.
Wäre dies ein realistisches Ziel, und betrachtet man das Buch "Bibliografie Lauftherapie" der beiden Autoren Wolfgang W. Schüler und Klaus Richter, so weiß man, auf wen die Wahl der Experten zum Suchbegriff "Lauftherapie" fallen würde.
In jahrelanger Kleinarbeit haben sie eine Bibliografie geschaffen, die ihresgleichen sucht. Bei dem mehr als 200-seitigen Werk handelt es sich um die größte Sammlung von Quellenangaben zum Gesundheitslauf.
Hierbei beschränken sich die Autoren nicht nur auf Print-Medien, sondern berücksichtigen gleichermaßen Online-Medien und Filmmaterial.
Die Herausgeber - selbst seit Jahrzehnten in der Lauftherapie tätig und Kenner als auch Mitgestalter ihrer Entwicklung - garantieren zudem, dass nur Quellen aufgeführt sind, die in engem Bezug zur Lauftherapie bzw. zu den Gesundheitswirkungen des Laufens stehen.
Angefangen bei den ersten Abhandlungen über die Prävention von Herz-Kreislauferkrankungen durch regelmäßiges Training zu Beginn der 1960er Jahre bis hin zu einem Online-Artikel über die Steigerung des Selbstwertgefühls durch Laufen aus dem Sommer 2015 führen die Autoren akribisch recherchierte Quellen der letzten fünf Jahrzehnte auf.
Allein diese beiden Beispiele, zwischen denen mehr als 50 Jahre liegen, zeigen die gesamte Entwicklung der Lauftherapie in diesem Zeitraum auf. Weg von der Gesundheitswirkung nur im Hinblick auf körperliche Beeinträchtigungen und Erkrankungen, hin zur seelisch wirksamen Stärke des langsamen Laufens, des Laufens als Therapieform, die inzwischen wissenschaftlich anerkannt ist.
Angesichts der Fülle von Publikationen zum gesundheitsorientierten Laufen war eine Übersicht, wie sie sich in der „Bibliografie Lauftherapie“ findet, längst überfällig. Natürlich kann sie keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, so dass es notwendig war, die Anzahl der aufgeführten Quellen zu begrenzen. Dies haben die Autoren mit der 3333. Quelle und der Beschränkung auf deutschsprachige Literatur sinnvoll getan.
Dass Lauftherapie inzwischen lehr- und lernbar geworden ist, zeigen die im Anhang gesondert aufgeführten Hausarbeiten, welche im Rahmen der Weiterbildung zu Lauftherapeut/innen am Deutschen Lauftherapiezentrum (DLZ), Bad Lippspringe und unter der Trägerschaft der Deutschen Gesellschaft für Verhaltenstherapie (dgvt) in der Kümmert Akademie, Würzburg entstanden sind.
Hierbei sind nicht nur Klaus Richter und Wolfgang W. Schüler als zwei der ersten Absolventen dieses Ausbildungszweigs mit ihren Hausarbeiten aus den Jahren 1993/94 aufgeführt. Bis heute wird zudem eine Vielzahl aktueller Arbeiten von diesen beiden inzwischen Dozenten der Lauftherapie betreut.
Eins ist sicher: Die „Bibliografie Lauftherapie“ wird ein unverzichtbares Hilfsmittel für jeden sein, der sich in Forschung, Lehre und Praxis mit dem gesundheitsorientierten Laufen beschäftigt, sei es aus pädagogischer, psychologischer oder medizinischer Sicht. Zugleich kann sie als Orientierungshilfe für Neueinsteiger in die Materie dienen und einen thematischen Einstieg in die Welt der Lauftherapie bieten.
Somit wird sie selber für ihre Fortführung sorgen.