DGVT - Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie
Seit 2003 ist die Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT) ein weiterer Träger für Fortbildung in Lauftherapie. Als Leiter zuständig für diesen Bereich ist Dr. Ulrich Bartmann, Professor an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt. Bartmann (*1948) ist Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut und Supervisor für Verhaltenstherapie. Er verweist darauf, 1984 bei der Verifizierung eines Artikels von Alexander Weber „vom ‚Lauf-Saulus’ zum ‚Lauf-Paulus’“ geworden zu sein (Bartmann 1991: 7). Die weiteren Stationen: 1988 Promotion unter Weber, in der er den positiven Effekt des langsamen Dauerlaufs an Personen nachwies, die den Krankenpflegeberuf erlernten (Bartmann 1989); 1988 Mitgründung des Zentrums für Lauftherapie/ZfL, bis 1999 Dozentur für Psychologie im Rahmen der Aus- und Weiterbildung am ZfL bzw. DLZ, zahlreiche Publikationen zur Lauftherapie.
Die Weiterbildung zum/zur anerkannten „KursleiterIn für therapeutisches Laufen und Joggen (DGVT)“ – Erstausschreibung – bzw. zur Lauftherapeutin/zum Lauftherapeuten (DGVT) – Folgeausschreibungen – vollzieht sich innerhalb eines Kalenderjahres (9 Monate) und findet jeweils alle 3 bis 4 Wochen in Wochenendseminaren in Würzburg/BAY statt. Es „dominieren als Themen psychische, internistische und orthopädische Auswirkungen des Laufens. Aber auch die Trainingslehre, Gesprächsführung, Dehnübungen, Physiotherapie, Laufausrüstung, Fußmessungen oder auch juristische Aspekte bei der Lauftherapie gehören mit zu den Lerninhalten. Ein Schwerpunkt der Ausbildung liegt gerade in den psychischen Effekten … Der therapeutische Bezugsrahmen – und damit der so genannte ‚Rote Faden’ der Ausbildung – besteht in einer klaren verhaltenstherapeutischen Ausrichtung“ (Bartmann 2007: 116).
Um zur Fortbildung zugelassen zu werden, haben Interessenten eine Ausbildung in einem psychosozialen Beruf vorzuweisen. Auf dieser Grundlage sollen ihnen Kenntnisse und Fähigkeiten für den „Einsatz von Laufen und Joggen bei psychischen und psychosomatischen Störungen als effektives Interventionsverfahren“ (DGVT 2006: 1) vermittelt werden. „Die erworbenen Fähigkeiten müssen dann von jedem Ausbildungsteilnehmer durch die eigenständige Durchführung einer Laufanfängergruppe unter Supervision belegt und in einem wissenschaftlichen Abschlussbericht dokumentiert werden. Abgeschlossen wird die Ausbildung mit einer mündlichen Prüfung durch einen Psychologischen Psychotherapeuten, einen Orthopäden und Sportarzt und einen Internisten – alle erfahrene Läufer“ (Bartmann 2007: 1).
Die Weiterbildung zur Lauftherapeutin/zum Lauftherapeuten (DGVT) ist von der Bayerischen Psychotherapeutenkammer anerkannt.